Evaluierung eines Fragebogens zur Abschätzung der Indikation für eine Vorsorgekoloskopie bei asymptomatischen Patienten
Die Güte des Selbsttestfragebogens für asymptomatische Personen zur Abschätzung der Empfehlung für eine Vorsorgekoloskopie wurde in einer wissenschaftlichen Studie bestätigt. Die Studie wurde in der Zeitschrift für Gastroenterologie, dem offiziellen Organ der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen (DGVS) veröffentlicht.
Die Studie ist unter https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/a-2181-1706 abrufbar.
NordICC-Studie
In einer im New England Journal of Medicine vorgestellten Studie zum Potenzial von Vorsorgekoloskopien erhielten mehr als 80.000 Personen nach dem Zufallsprinzip im Verhältnis 1:2 entweder eine Einladung zu einer einmaligen Darmspiegelung oder keine Einladung. Die primären Endpunkte waren das Risiko für Darmkrebs und damit verbundene Todesfälle (https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2208375).
Die in der Studie ermittelte Reduktion der Darmkrebsfälle war mit 18% relativ gering. Allerdings sind nur 42% der zur Darmspiegelung eingeladenen Personen tatsächlich zur Darmspiegelung gegangen. Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums haben die Daten unter Berücksichtigung der tatsächlichen Teilnahmeraten der Eingeladenen und der Prävalenzverzerrung analysiert und kamen so auf eine Risikoreduktion von über 50 Prozent (https://link.springer.com/article/10.1007/s10654-023-01031-2).